Über all die Jahre bewahrte das Dorf den Charakter eines ländlichen Wohnidylls und wenn die Zunahme der Siedlungsfläche auch zum grossen Teil auf Kosten des Kulturlandes erfolgte, so wurden doch zwischen neuen Siedlungen immer wieder grossräumige «grüne Lungen» geschaffen. Statt der Entwicklung einfach ihren Lauf zu lassen, hat die Gemeinde zu Beginn des 21. Jahrhunderts mit dem neuen Orts- und Zonenplan das Steuer fest in die Hand genommen. Damit können in Zukunft Landschaften und Lebensräume geschützt und der kostbare Boden haushälterisch genutzt werden.
Die Gemeinde Roggwil besitzt ein lebendiges Dorfzentrum. Es ist ein Ort der Identifikation und weist ein vielfältiges Angebot auf, dient als Ort der Begegnung und bietet Raum für gemeinschaftliche Aktivitäten. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, wurde im Frühjahr 2019 das Projekt «Vision und Entwicklung Dorfzentrum Roggwil» begonnen. Unterstützt wurde die Gemeinde dabei von der Hochschule Luzern, Vertreter/innen verschiedener im Ort ansässiger Institutionen – Vereine, Parteien, Schule, Feuerwehr, Alterszentrum, Kirche etc. – sowie Vertreter/innen der Gewerbetreibenden, der Eigentümerschaften und der Bewohnenden. Ein räumliches Leitbild soll helfen, das Dorfzentrum weiterzuentwickeln. Es zeigt Handlungs-empfehlungen zur Erreichung der gemeinsam definierten Ziele auf und dient der Gemeinde als Orientierungsrahmen für die weitere Entwicklung. Nach einem Startworkshop im September 2019 fand Mitte Februar 2020 ein zweiter Workshop statt, bei dem die Vertreter/innen der oben genannten Gruppen ihre Rückmeldungen zum Entwurf des räumlichen Leitbildes geben konnten.

Diese wurden sorgfältig ausgewertet und wo möglich in das räumliche Leitbild überführt. Im Frühjahr 2020 entwarfen rund 90 Architekturstudierende der Hochschule Luzern auf der Basis des Leitbildes Ideen für eine bauliche Entwicklung der gemeindeeigenen Grundstücke im Bereich vom Gemeinde- haus bis zum Oberstufenzentrum. Die Studierenden begannen mit ihrer Arbeit im April 2020 und konnten diese unter grossem persönlichem Einsatz aller Beteiligten, trotz Einschränkungen durch Corona, im Juni 2020 fertigstellen. Das räumliche Leitbild und die Ergebnisse der Studierendenarbeiten werden der Roggwiler Bevölkerung in einer öffentlichen Ausstellung anfangs November 2020 präsentiert.
Eine grosse Zahl an innovativen KMU und Dienstleistungsbetrieben sorgt zusammen mit den zwei Grossbetrieben, den Firmen Schneeberger Lineartechnik und Schneeberger Maschinenfabrik, für viele Arbeitsplätze. Der Dorfkern mit der Kirche, dem Pfarr- und Kirchgemeindehaus, den zwei Schul-häusern und einem «behäbigen» Bauernhaus als wertvoller Zeitzeuge alter Gebäude vermittelt ländliches Idyll. Eingebettet in sanfte Hügelformen gelten der grosse, nicht nur wirtschaftlich
genutzte Wald- und Grünanteil, die Wässermatten im Gruenholz sowie das liebliche Rottäli als einzigartiges Naherholungsgebiet in einer weitgehend noch intakten Landschaft. Die vorhandene Infrastruktur mit umfassendem Schulangebot, grosszügigen Sportanlagen, einem herrlich gelegenen Schwimmbad, dem Alterszentrum Spycher/Spitex Roggwil-Wynau, den attraktiven Alterswohnungen und der idealen Anbindung an den öffentlichen Verkehr zeichnen Roggwil als fortschrittliches Dorf mit ganz persönlichem ländlichem Charakter aus. Diese Vorteile haben auch zahlreiche Bauherrschaften erkannt, so dass die Anzahl Wohnungen im Dorf kontinuierlich ansteigt und zukünftigen Roggwiler-innen und Roggwilern attraktiven Wohnraum bietet. Im Jahr 2021 wird mit dem Abschluss der 4. Bauetappe der Genossenschaft Alterswohnungen «bim Spycher» ebenfalls ein Grossprojekt fertig-gestellt. Die Alterswohnungen befinden sich alle in unmittelbarer Nähe zum Alterszentrum, wo je nach Bedarf auch verschiedene Dienstleistungen direkt vom Alterszentrum oder von der Spitex in Anspruch genommen werden können.



Gemeinderat
vorne, v.l.n.r.: Marianne Teuscher, Marianne Burkhard, Yolanda Büschi
hinten, v.l.n.r.: Daniel Baumann (Gechäftsleiter), Michael Huber, Benjamin Kurt, Adrian Glur, Hanspeter von Flüe